Ergotherapie hilft Menschen mit Einschränkungen oder mit zu erwartenden Einschränkungen, ihre größtmögliche Selbständigkeit im Leben wiederzuerlangen oder zu erhalten. Die zugrunde liegenden persönlichen Einschränkungen eines Menschen sind dabei sehr unterschiedlich. So können Störungen der Motorik, der Sinnesorgane sowie der geistigen und psychischen Fähigkeiten mit Hilfe von Ergotherapie behandelt werden.

Das Ziel ist, die Lebensqualität bestmöglich zu erhalten. Das erreicht die Ergotherapie, indem die Selbstständigkeit so weit gestärkt wird, dass der Patient bzw. die Patientin das eigene Leben in der eigenen Hand behalten und die auftretenden Herausforderungen möglichst autonom meistern kann. Auf diese Weise erhöht sich die Zufriedenheit im Leben mit all seinen Facetten (Alltag, Beruf, Schule, Freizeit, gesellschaftliches Miteinander) und nicht zuletzt auch mit sich selbst.

(Ambulante) Ergotherapie wird vom behandelnden Arzt oder von der behandelnden Ärztin verschrieben. Für eine Verordnung (Rezept), die üblicherweise 10 Behandlungstermine umfasst, übernehmen Patienten oder Patientinnen in der Regel eine Zuzahlung von 10% selbst. Nach den ersten 10 Therapieeinheiten kann eine Weiterbehandlung sinnvoll sein und bei Bedarf durch weitere Termine fortgesetzt werden. Bei medizinischer Notwendigkeit kann Ergotherapie auch als Hausbesuch stattfinden. Ebenso können Behandlungen im Rahmen eines Heimbesuchs oder im Kindergarten erfolgen.

Behandelt werden Patienten und Patientinnen aller gesetzlichen und privaten Krankenkassen sowie der Berufsgenossenschaften/Unfallkassen.

Die ergotherapeutischen Therapieeinheiten bzw. Behandlungstermine dauern in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten. In welcher Regelmäßigkeit sie stattfinden (z.B. einmal oder mehrfach in der Woche), hängt von meiner ärztlichen Verordnung ab.

Zusammen mit einem für mich zuständigen Therapeuten oder einer Therapeutin führe ich ein sorgfältiges Aufnahmegespräch. Darin planen wir meine Therapie auf der Grundlage meiner Befunde, die mich zur Ergotherapie geführt haben. Dabei können auch meine Angehörigen mit einbezogen werden. Von größter Bedeutung ist, dass in diesem Gespräch alle für die Therapie bedeutsamen Facetten meiner Person und meines (aktuellen) Lebens miteinbezogen werden. In der Ergotherapie wird jeder Mensch in seiner Einzigartigkeit, d.h. mit all seinen körperlichen, seelischen, geistigen und sozialen Aspekten ernst genommen und auf dieser Grundlage behandelt. Mein Therapeut bzw. meine Therapeutin und ich erarbeiten also meinen ganz persönlichen Therapieplan, der meine persönlichen Ziele fokussiert. Außerdem werden alle meine Fragen umfassend und verständlich erläutert. In den folgenden Therapieeinheiten arbeiten wir dann gemeinsam an den besprochenen Zielen. Dies sieht von Person zu Person unterschiedlich aus, je nach den persönlichen Voraussetzungen. Das allgemeine Ziel ist, meine Handlungsfähigkeit in meinem Leben (Alltag, Schule, Beruf etc.) zu stärken. Während der Behandlungen werden die vereinbarten Ziele immer wieder thematisiert, um herauszufinden, ob der Weg der richtige ist. Es können je nach meiner aktuellen Situation neue/ veränderte Ziele erarbeitet werden. Für eine erfolgreiche Ergotherapie ist meine Mitarbeit unabdingbar. Außerhalb der Praxis selbst durchzuführende Übungen erhöhen die Stärkung meiner Selbstständigkeit enorm.

Besonders wichtig ist, dass ich mich in meiner Ergotherapie gut aufgehoben fühle. Dazu gehört, dass meine Probleme ernst genommen und angenommen werden und ein Vertrauensverhältnis zu meinem Therapeuten bzw. meiner Therapeutin entsteht. In unserer Praxis ist es erlaubt und gewünscht, dass über Unzufriedenheit oder Probleme gesprochen wird. Ebenso willkommen sind positive Rückmeldungen, die den Ergotherapeuten bzw. die Ergotherapeutin ebenso freuen wie den Patienten/ die Patientin selbst.

Benjamin Backes,
staatl. anerkannter Ergotherapeut